Wugronjenje jadnotliwych kandidatkow/kandidatow | Aussagen der einzelnen Bewerberinnen/Bewerber
Birgit Kaufholdowa | Kaufhold
| Heute wohne ich in Grodk, das auf Deutsch Spremberg heißt. Meine sorbischen Wurzeln liegen in der Region, in Graustein/Syjk und Schleife/Slěpe. Meine Kindheit verbrachte ich in Großräschen; sorbische Bräuche wie das Walleien gehörten in unserem Neubaugebiet ganz selbstverständlich dazu. Auch deshalb schmerzt mich die Klage der Stadt gegen die Zugehörigkeit zum Siedlungsgebiet. Dass Senftenberg/Zły Komorow, die Stadt meiner Jugend, heute (wieder) zum Siedlungsgebiet gehört, freut mich hingegen. Bis 1991 arbeitete ich als Erkundungsgeologin. Ich kenne deshalb die Folgen des Braunkohleabbaus aus eigener Erfahrung. Es ist gut, dass das Braunkohlezeitalter jetzt zu Ende geht … es war für unsere Sprachen und die Kultur mit enormen Verlusten verbunden. Brandenburg hat inzwischen eine Gesetzgebung, die diesen Entwicklungen entgegenwirken kann. Dazu haben die Sorben/Wenden ihren Beitrag geleistet! Aber es bleibt auch noch sehr viel zu tun. So brauchen wir dringend gut ausgebildete Lehrkräfte, die unsere niedersorbische Sprache in den Schulen vermitteln. Das Land muss endlich den Startschuss für ein Lehramtsstudium in Zły Komorow geben. Lippenbekenntnisse haben wir genug gehört! Vor diesem Hintergrund möchte ich auch meine umfangreichen kommunalpolitischen Erfahrungen in den Sorben/Wenden-Rat einbringen. Die Orte im Süden und Südwesten der Brandenburger Lausitz, in denen die Kultur und vor allem unsere Sprache manchmal nur ein Nischendasein fristet, haben eine Stimme im Rat verdient.
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Wugrona su za wšyknych kandidatow limitěrowane na 1500 znamuškow. | Die Aussagen der Bewerber sind auf 1500 Zeichen begrenzt.